Gastritis, also eine Magenschleimhautentzündung, ist eine weitverbreitete Erkrankung, die durch verschiedene Ursachen wie Stress, ungesunde Ernährung, Medikamente oder Infektionen ausgelöst werden kann. Betroffene leiden häufig unter Beschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit, Völlegefühl oder Appetitlosigkeit. Eine zentrale Frage stellt sich dabei vielen Patientinnen und Patienten: Hilft Bewegung bei Gastritis oder sollte man sich besser schonen?

In diesem Artikel erklären wir, welche Rolle körperliche Aktivität bei Gastritis spielt, wann Bewegung hilfreich sein kann und wann eher Ruhe empfohlen wird.

Was passiert bei einer Gastritis?

Die Magenschleimhaut schützt den Magen vor der aggressiven Magensäure. Ist diese Schutzschicht gereizt oder entzündet, kann es zu typischen Symptomen wie Magenschmerzen, Sodbrennen oder Übelkeit kommen. Je nach Verlauf unterscheidet man zwischen akuter und chronischer Gastritis.

  • Akute Gastritis: Plötzlicher Beginn, oft durch Medikamente, Alkohol, Stress oder Infektionen ausgelöst.
  • Chronische Gastritis: Schleichender Verlauf, manchmal ohne starke Beschwerden, oft durch Bakterien (wie Helicobacter pylori) bedingt.

Bewegung – Freund oder Feind bei Gastritis?

Grundsätzlich gilt: Bewegung kann bei Gastritis förderlich sein, sofern sie angepasst und sanft durchgeführt wird. Es kommt stark darauf an, in welchem Zustand sich der Körper befindet und wie stark die Symptome ausgeprägt sind.

Vorteile sanfter Bewegung:

  1. Stressreduktion: Stress ist ein bedeutender Auslöser von Gastritis. Spaziergänge, Yoga oder sanftes Stretching können helfen, Stress abzubauen und das Nervensystem zu beruhigen.
  2. Förderung der Verdauung: Moderate Bewegung kann die Magen-Darm-Tätigkeit anregen, Völlegefühl mindern und die Verdauung unterstützen.
  3. Stärkung des Immunsystems: Regelmäßige, leichte Bewegung kann die körpereigene Abwehr stärken und zur allgemeinen Gesundheit beitragen.
  4. Ablenkung von Beschwerden: Aktivität kann dabei helfen, sich weniger auf Schmerzen und Unwohlsein zu konzentrieren.

Wann Bewegung kontraproduktiv ist:

  • Bei starken Schmerzen oder Übelkeit: In akuten Phasen, wenn Beschwerden intensiv sind, sollte auf körperliche Aktivität verzichtet werden. Der Körper braucht dann Ruhe zur Regeneration.
  • Bei Fieber oder Infekten: Wenn eine Gastritis durch einen Virus oder eine bakterielle Infektion ausgelöst wurde, ist Bettruhe angebracht.
  • Nach dem Essen: Direkt nach dem Essen sollte man keine intensiven Aktivitäten unternehmen, um den Magen nicht zusätzlich zu belasten.

Bewegungsempfehlungen bei Gastritis

Wenn Sie an Gastritis leiden, ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören. Die folgenden Bewegungsformen gelten als magenfreundlich:

1. Spaziergänge

Leichte bis mittlere Spaziergänge an der frischen Luft sind ideal. Sie fördern die Verdauung, entspannen die Muskulatur und helfen bei der Stressbewältigung. Bereits 20–30 Minuten täglich können positive Effekte zeigen.

2. Yoga

Sanfte Yoga-Übungen mit Fokus auf Atemtechniken und Entspannung wirken beruhigend auf das vegetative Nervensystem. Besonders Positionen wie die “Kindshaltung” oder “Katze-Kuh” können wohltuend auf die Bauchregion wirken.

3. Qi Gong oder Tai Chi

Diese traditionellen Bewegungsformen kombinieren langsame Bewegungen mit Meditation. Sie fördern den Energiefluss im Körper und sind besonders schonend für Menschen mit Magenbeschwerden.

4. Leichtes Radfahren

In ruhigem Tempo und mit aufrechter Haltung kann Radfahren die Durchblutung fördern, ohne den Magen zu stark zu belasten.

Wann ist Ruhe besser?

Es gibt Situationen, in denen Ruhe und Schonung wichtiger sind als Aktivität:

  • In der akuten Phase mit starken Beschwerden, Blut im Stuhl oder anhaltender Übelkeit.
  • Nach einem Rückfall oder bei Verschlechterung der Symptome.
  • Bei begleitender Schwäche oder Kreislaufproblemen.

In diesen Fällen ist es wichtig, sich ausreichend Schlaf zu gönnen, Stress zu vermeiden und dem Körper die nötige Zeit zur Erholung zu geben.


Weitere Tipps für den Umgang mit Gastritis

Neben Bewegung oder Ruhe spielen auch andere Faktoren eine große Rolle:

  • Ernährung: Leichte, magenfreundliche Kost ist essenziell. Verzichten Sie auf Alkohol, Kaffee, scharfe Gewürze, fettige Speisen und Zigaretten.
  • Regelmäßige Mahlzeiten: Kleine Portionen, verteilt über den Tag, entlasten den Magen.
  • Stressmanagement: Atemübungen, Meditation und bewusste Entspannung sind wichtig.
  • Ausreichend trinken: Am besten stilles Wasser oder Kräutertees wie Kamille oder Fenchel.

Fazit: Die richtige Balance finden

Ob bei Gastritis Bewegung oder Ruhe besser ist, hängt vom individuellen Zustand ab. In der akuten Phase ist Schonung und Ruhe oft sinnvoll. Ist der Zustand stabil, kann sanfte Bewegung helfen, die Beschwerden zu lindern, den Körper zu stärken und das Wohlbefinden zu verbessern.

Wichtig ist, achtsam mit dem eigenen Körper umzugehen, auf Warnsignale zu hören und bei Unsicherheit ärztlichen Rat einzuholen. Wer den richtigen Mittelweg findet, kann dazu beitragen, eine Gastritis schneller auszukurieren und Rückfälle zu vermeiden

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